Smartes Klassenzimmer – Tablets, PC-Plätze und Whiteboard statt Kreide, Schwamm und Schulhefte
Generationen von Schülerinnen und Schülern kannten nur diese Medien: die meist grüne Tafel mitsamt quietschender Kreide und tropfendem Schwamm oder die Weißwandtafel, die ebenfalls handbeschrieben und abgewischt werden wollte. Ein Bild, das in vielen Schulen bereits der Vergangenheit angehört. Denn in viele Klassenzimmer hat bereits die digitale Variante der Schultafel Einzug gehalten.
„Tafelersatzlösung“ in Witten
In Witten wird spätestens ab 2025 kein Kind mehr diese Ausstattung kennen. Denn alle 450 städtischen Klassen- und Fachräume werden mit digitalen Tafeln ausgestattet.
In der Helene-Lohmann-Realschule (Foto links) wurden beispielsweise während der diesjährigen Osterferien zwölf höhenverstellbare, interaktive Displays in den Klassenräumen installiert. „Tafelersatzlösung“ ist der ulkige Begriff für diesen Fortschritt: Digitale Tafeln sind sozusagen das elektronische Update der grünen Kreidetafeln oder Weißwandtafeln, die bisher in jedem Klassenzimmer hingen. Sie werden nun Zug um Zug ersetzt durch das neue, interaktive Whiteboard.
Darüber hinaus haben sich alle Schulen in Witten entschieden, auf das iPad als Werkzeug für den Unterricht zu setzen. Wittens städtische Schulen haben mehr als 6.000 iPads im Einsatz für mehr als 9.000 Schülerinnen und Schüler und über 800 Lehrkräfte.
Bochumer Schulen werden „verkabelt“
Die digitale Unterstützung des Unterrichts in den Schulen wird nicht nur in Witten massiv ausgebaut. Auch in Bochumer Schulen lernen Kinder und Jugendliche künftig digital. Mit Hilfe des Förderprogramms „Digitalpaket Schulen“ wird der Einbau einer vollständigen Verkabelung in, die Einrichtung eines flächendeckenden WLAN-Netzes und die Ausstattung mit moderner Präsentationstechnik für alle Schulen gefördert.
Zudem wurden sie mit mehr als 35.000 iPads ausgestattet. Damit verfügen sämtliche Lehrkräfte und 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler über ein solches mobiles Endgerät. Neben der Digitalisierung und Anbindung der Schulen an das superschnelle Internet sorgt die Stadt außerdem für ein ausreichendes Raumangebot in den Schulen, um eine differenzierte Förderung von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Lern- und Leistungsstufen zu gewährleisten.
Dazu gehören PC-Arbeitsplätze wie beispielsweise in der Liselotte-Rauner-Hauptschule (Foto rechts).
Stadtgymnasium ist „Digitale Schule“
Am Stadtgymnasium in Dortmund endete die „Kreidezeit“ bereits im Dezember 2019 mit der Installation internetfähiger Touchscreen-Monitore. Für ihre intensive Digitalisierungsarbeit wurde die Schule schon Ende 2021 von der Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ mit dem Siegel „Digitale Schule“ ausgezeichnet.
Auf dem Weg dahin ging das Stadtgymnasium viele einzelne Schritte. Anfang 2020 wurde zunächst das Kollegium mit iPads ausgestattet, im September 2020 folgte die Einführung der iPads in der Pilotklasse (Foto links), sechs Wochen später startete eine zweite Pilotklasse. Dass Digitalisierung mehr ist, als iPads für Kinder zu kaufen, war allen Beteiligten klar.
„Wir haben ein Cloud-System geschaffen mit einer Lern-Cloud, einer Lehrkräfte-Cloud und einer Cloud für Videokonferenzen“, erläutert Robert Schwarz, Lehrer für Biologie, Chemie, Physik und Philosophie. Als IT-Leiter des Digitalisierungsteams ist er Teil der sich verändernden Lernkultur: „Digitale Didaktik, digitale Lerntechniken – das braucht Zeit.“
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