Alex betreut Schüler in ihrem Schulalltag
Während eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) engagieren sich junge Menschen in sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäusern, KiTas, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder Seniorenheimen. Ein FSJ dauert in der Regel ein Jahr, ist generell aber zwischen sechs und 18 Monaten möglich. Wir stellen euch heute Alex vor, der bei den Freiwilligendiensten in Kirche und Diakonie Recklinghausen ein FSJ absolviert:
Mein Name ist Alex, ich bin 18 Jahre alt und mache seit elf Monaten ein freiwilliges soziales Jahr in der Schulbegleitung. Ich betreue zwei Schüler im Alter von sieben Jahren mit Autismus und ADHS an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“. Ein wichtiger Baustein meines FSJ in der Schulbegleitung ist die Unterstützung und Strukturierung des Schulalltags meiner zu begleitenden Schüler. Zum Beispiel helfe ich dabei, dass sie ihre Aufmerksamkeit im Unterricht halten, unterstütze bei Schulaufgaben, der Kommunikation sowie der Selbstversorgung und bin wichtiger Ansprechpartner und Vermittler bei Streitigkeiten.
Im Laufe meines FSJ wurde ich in dem gemeinsamen Jahr mehr als „nur“ ein Spielkamerad auf dem Pausenhof. Über die Zeit haben wir eine Bindung zueinander aufgebaut. Ich bin eine wichtige Bezugsperson geworden. Alleine wäre für meine zu begleitenden Schüler der Schulalltag nur schwer zu bewältigen. Wir arbeiten gemeinsam an kleineren und größeren Entwicklungszielen, und ich bin somit im Schulalltag eine wichtige Stütze. Kleine Erfolge beim „Toiletten-Training“ oder Fortschritte bei der eigenständigen Umsetzung des Zeitplans für den Schultag machen mich sehr glücklich. Vor allem erfahre ich viel Dankbarkeit von den Schülern, Lehrer:innen und Eltern, die sehr zufrieden mit meiner Arbeit sind. Durch das FSJ bin ich offener im Umgang mit meinen eigenen Emotionen geworden.
Meine festen Ansprechpartner:innen geben mir ein sicheres Gefühl, da ich immer die Möglichkeit habe, mich bei fachlichen Fragen oder Problemen an sie zu wenden. Außerdem habe ich während meines FSJ verschiedene Bereiche therapeutischer, pädagogischer und sozialer Arbeit kennengelernt, was mir geholfen hat, mich beruflich zu orientieren. Nach meiner Dienstzeit werde ich eine Ausbildung zum Physiotherapeuten antreten.
Zudem hatte ich 25 Bildungstage. In Seminaren und auf den Regionaltagen haben wir uns mit Themen wie Suchtprävention, der deutschen Gebärdensprache und Interkulturelle Kompetenz beschäftigt und uns kritisch mit dem Verschwörungsdenken auseinandergesetzt. Regelmäßig haben wir unsere Arbeit und unsere eigene Person im Austausch mit anderen FSJler:innen reflektiert.
Für mich war ein FSJ in der Schulbegleitung die richtige Entscheidung. Die Entwicklung, die ich durchgemacht habe, die Erfahrungen die ich gesammelt habe, und die Fortschritte, zu denen ich beitragen konnte, geben mir ein gutes Gefühl. Ich würde ein FSJ auf jeden Fall weiterempfehlen. Ob in der Schulbegleitung, oder in einem der anderen verschiedenen Bereiche.
Der Start eines FSJ ist jederzeit möglich.
Weitere Infos rund um die Zeit nach der Schule findet ihr unter Ausbildung & Studium