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Schnupfen, Husten, Heiserkeit: So trotzen Familien der Erkältungszeit

Bildnachweis: ©By New Africa - shutterstock.com

Der Winter kommt – und mit ihm auch die Zeit von Dauererkältungen und von süßen und deftigen Versuchungen. Was also tun, damit nicht die ganze Familie dauerhaft unter verschnupften Nasen leiden muss und das ein oder andere Kilo zu viel ansetzt? REVIERkind gibt Tipps, wie die ganze Familie fit und gesund durch den Winter kommt.

Runter vom Sofa!

Wenn es draußen nass, kalt und stürmisch ist, ist das Sofa ein beliebter Aufenthaltsort. Trotzdem sollten Kind und Kegel auch im Winter regelmäßig in Bewegung kommen. Wenn das Wetter nicht mitspielt, ist die ideale Zeit für Indoor-Sport gekommen. Wie wäre es mit einer Runde Bowling, dem Besuch eines Trampolinparks, ein paar Runden auf dem Eis, kraxeln in der Kletterhalle oder einfach einer wilden Tanzparty auf dem Wohnzimmerparkett? Auch Hallenbäder bieten im Winter einen willkommenen Bewegungsraum zum Austoben. Der Besuch einer Sauna kann sich außerdem positiv auf das Immunsystem auswirken.

Auf dem Heimweg sollte nur darauf geachtet werden, dass nasse Haare gut geföhnt oder warm eingepackt sind. Und wenn die Wintersonne doch mal die dunklen Wolken vertrieben hat, heißt es: „Nichts wie raus!“. Filigrane Eisgebilde, gefrorene Pfützen und Teiche, bizarre Baumstämme und vielleicht das ein oder andere Tier, das vorbei huscht – wer mit offenen Augen durch die Welt geht, kann bei einem Winterspaziergang viel entdecken. Und falls die Schneedecke es hergibt, dürfen auch die Wintersport-Klassiker wie Ski- und Schlittenfahren nicht fehlen. Schöne Pisten, die auch für kleinere Kinder geeignet sind, finden sich überall im Sauerland und dem Bergischen Land.

Gesund schlemmen

Nicht nur auf den Weihnachtsmärkten duftet es dieser Tage verführerisch: Plätzchen, Christstollen, deftige Braten, gebrannte Mandeln… man könnte die Liste wohl ewig fortsetzen. Leider ist nichts davon wirklich gesund; und schon gar nicht in rauen Mengen. Ab und zu sollte deshalb saisonales Obst und Gemüse auf den Tisch kommen, zum Beispiel in Form von wärmenden Eintöpfen und Suppen, leckerem Auflauf oder schmackhafter Beilage zu Fleisch und Fisch.

Zu den regionalen Obst- und Gemüsesorten im Winter gehören bei uns Grün- und Rosenkohl, Porree, Feldsalat und sogenannte Lagerware wie Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Kürbisse, Möhren, Schwarzwurzeln und anderes Wurzelgemüse, Zwiebeln, Wirsing und viele Kohlsorten. Für viele untrennbar mit Winter verbunden sind außerdem Zitrusfrüchte wie Mandarinen und Orangen. Denn von November bis März ist Haupterntezeit in den Anbaugebieten im Süden Europas und die Früchte werden vermehrt nach Deutschland importiert. Sie sind leckere Vitamin C-Lieferanten. Auch Granatäpfel findet man nun häufig im Obstregal. Sie liefern Vitamin B und C, den enthaltenen Oxidantien wird eine zellschützende Wirkung nachgesagt.

Husten, Schnupfen, Heiserkeit.

Kaum wird das Wetter ungemütlich, fangen die Nasen an zu laufen und der Hals kratzt. Aber warum ist das eigentlich so? Das schlechte Wetter ist nur indirekt der Auslöser einer Erkältung. Da wir bei schlechtem Wetter lieber drinnen bleiben, bekommen wir in den Wintermonaten weniger Sonnenlicht und Sauerstoff ab, und das schwächt unser Immunsystem. Zusätzlich trocknet Heizungsluft die Schleimhäute aus, was ihre Barrierewirkung verringert. Außerdem fühlen sich Erkältungsviren bei kühlen Temperaturen pudelwohl und vermehren sich besser. Gleichzeitig reagiert unser Immunsystem bei kalten Temperaturen langsamer, so dass eine kalte Nase der ideale Angriffspunkt für Erreger ist. Und die tummeln sich in schlecht gelüfteten Räumen vermehrt in der Luft, was die Ansteckungsgefahr ebenfalls erhöht.

Erkältung, grippaler Infekt oder Grippe?

Die Nase trieft, der Schädel brummt und dazu kommen Halsschmerzen. Aber was haben wir uns da eigentlich eingefangen? Meistens leiden wir an einer Erkältung, und damit an einer Infektion der oberen Atemwege, was zu den typischen Symptomen wie Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Heiserkeit führt. Das bezeichnen Ärzte auch als „grippalen Infekt“, da die Symptome einer beginnenden Grippe ähneln. Der Infekt wird von Viren ausgelöst. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch vergehen um die fünf Tage. Ist der Körper durch die Vireninfektion geschwächt, haben gleichzeitig Bakterieninfektionen leichtes Spiel. Diese äußern sich in Form von Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündungen.

Leider werden Erkältungen durch viele Viren ausgelöst, die sich noch dazu immer wieder verändern. Deshalb kann unser Körper keine Immunität gegen Erkältungsviren entwickeln und er braucht jedes Mal etwas Zeit, um auf den neuen Erreger zu reagieren. Die Grippe, auch Influenza genannt, wird hingegen nur von einer überschaubaren Anzahl von Viren ausgelöst, deren Entwicklung weltweit in Laboren beobachtet wird, so dass jedes Jahr Impfstoffe gegen die aktuellen Erreger entwickelt werden können.

Im Gegensatz zu einer Erkältung, die sich schleichend andeutet, erwischt einen die Grippe meist schlagartig. Die Symptome ähneln dabei einer Erkältung. Hinzu kommt bei einer Grippe jedoch meist auch hohes Fieber, was bei einer Erkältung selten auftritt. Tückisch an der Grippe ist vor allem, dass sie den Körper stark schwächt und anfällig macht gegenüber schwerwiegenden bakteriellen Infektionen wie Lungen-, Ohren oder auch Herzmuskelentzündungen. Daher sollten Risikogruppen wie Kinder und ältere Menschen bei einem Grippeverdacht immer ärztlichen Rat einholen. Medikamentös kann eine Grippe nur in den ersten zwei Tagen nach Auftreten der Symptome effektiv behandelt werden. Antivirale Medikamente können dabei vor allem helfen, die Vermehrung der Viren zu hemmen.

Wann zum Arzt?

Bei folgenden Alarmzeichen ist ärztlicher Rat angebracht:

  • Atemnot
  • Hohes Fieber (vor allem bei Säuglingen)
  • Starke Hals- oder Ohrenschmerzen
  • Starke Kopf- und Gliederschmerzen
  • Starkes Abgeschlagenheits- / Müdigkeitsgefühl
  • Sehr lang anhaltende Symptome

Was hilft, wenn es uns erwischt hat?

Am besten versucht man natürlich, das Ansteckungsrisiko soweit es geht zu verringern. Beachten Sie dazu zum Beispiel unsere Liste mit Verhaltensregeln während der Erkältungszeit. Sollte es zu einer Ansteckung gekommen sein, sollten wir unseren Körper schonen, denn Unterkühlung, Stress oder Schlafmangel schwächen unser Immunsystem zusätzlich. Bei fiebrigen Infekten sollte besser kein Sport getrieben werden, da Sport die Viren zur Bewegung anregt und die körperliche Anstrengung zusätzlichen Stress für den Körper bedeutet. Ein Spaziergang an der frischen Luft hingegen kann dank Sonne und Sauerstoff das Immunsystem anregen.

Medikamente gegen die Symptome

Gegen die Symptome der Erkältung können Medikamente aus der Apotheke helfen. Lassen Sie sich dazu unbedingt von einer Apothekerin, einem Apotheker, Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten, welche Präparate für Kinder geeignet sind, wie sie einzunehmen sind und welche Mittel sie kombinieren können. Achten Sie darauf, dass viele Erkältungssalben und -bäder Menthol oder andere starke ätherische Öle enthalten, die bei Säuglingen und kleinen Kindern beim Inhalieren einen Atemstillstand auslösen können. Auch viele schmerzlindernde und fiebersenkende Präparate sind für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet.

Viele Nasensprays und -tropfen sollten ohne ärztlichen Rat nicht länger als ein paar Tage angewendet werden, da dies der Nasenschleimhaut schaden kann. Auch Hustenstiller sollten mit Bedacht eingesetzt werden, da sie das Abhusten erregerhaltigen Schleims verhindern. Sie sollten nur zum Schlafen eingenommen werden, damit der Husten das Kind nicht wachhält. Antibiotika helfen übrigens weder bei einer Erkältung noch bei einer echten Grippe, da sie nur gegen Bakterien wirken, Grippe und Erkältung jedoch von Viren ausgelöst werden. Antibiotika werden lediglich bei gleichzeitig auftretenden bakteriellen Infekten verschrieben.

Hausmittelchen gegen Husten und Halsschmerzen

Heiße Flüssigkeiten wie Tee und Suppe können wohltuend bei Husten und Halsschmerz wirken, die Durchblutung fördern und wärmen. Heißer Dampf löst den Schleim in der Nase. Zutaten wie Ingwer, Meerrettich und Wasabi regen die Durchblutung der Schleimhäute an und befreien kurzfristig die verstopfte Nase. Brokkoli, Orangen und Kiwi sorgen für eine Extraportion Vitamin C, das neben den Vitaminen A, D, E und einigen BVitaminen für unser Abwehrsystem eine wichtige Rolle spielt. Außerdem sollte der Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden.

Vitamin C – Wundermittel gegen Erkältung?

Vitamin C spielt für unser Immunssystem eine wichtige Rolle. Deshalb kann die zusätzliche Einnahme von Vitamin C, beispielsweise in Form von Brausetabletten oder einer Extraportion frischem Obst, die Dauer und den Schweregrad einer Erkältung minimal reduzieren. Allerdings schützt die tägliche, vorsorgliche Einnahme von Vitamin C nicht davor, sich anzustecken. Studien zeigen, dass Personen unter normaler körperlicher Belastung bei Einnahme genauso häufig erkranken, wie Personen, die kein zusätzliches Vitamin C zu sich nehmen.

Quelle: Die AOK Faktenbox „Vitamin C“ – wissenschaftlich fundierte Informationen zu Gesundheitsthemen verständlich erklärt und übersichtlich aufbereitet. www.aok.de/faktenboxen

 

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