Den Helm unter den Arm geklemmt und rauf aufs Rad: Was gibt es zum Beginn der warmen Sommermonate Besseres als eine Fahrradtour mit der ganzen Familie? Doch bevor die Fahrt so richtig losgehen kann, ist die richtige Planung das A und O. Wie viel Kilometer schafft Ihr Kind? Wie sieht der perfekte Radweg für Kinder aus? Und worauf sollten Sie vor der Fahrt achten? Das REVIERkind hat die Antworten auf diese und viele weitere Fragen für ein familienfreundliches Tourenerlebnis.
Die richtige Länge der Radtour
Entscheidend bei der Wahl der Streckenlänge ist das Alter sowie die Fahrsicherheit Ihres Kindes. Grundsätzlich gibt es jedoch kein Regelwerk, das besagt, ab welchem Alter ein Kind welche Strecke zurücklegen kann. Überlegen Sie individuell, welche Länge Sie Ihrem Kind zutrauen. Ansatzpunkte für die richtige Länge bieten jedoch die Angaben des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs e. V. (ADAC). Demnach können trainierte Kids im Alter von zehn Jahren bis zu 30 Kilometer zurücklegen, wohingegen für Vorschulkinder bereits eine Strecke von einem bis vier Kilometer ausreichend fordernd sein kann. Für Grundschulkinder empfiehlt der ADAC eine maximale Strecke von zehn bis 15 Kilometern. Vor allem bei Jüngeren sollten Sie zudem eine alternative Transportmöglichkeit einplanen, falls die Kids zu müde für die weitere Fahrt werden. In der Summe ist es jedoch wichtig, dass Sie nicht zu viel von Ihrem Sprössling verlangen. Die Radtour soll in erster Linie als schöner Ausflug in den Köpfen bleiben. Durch eine zu große Anstrengung kann schnell der Spaß verloren gehen.
Der ideale Fahrradweg
Neben der Länge spielt auch die Beschaffenheit des Radweges eine große Rolle bei der Auswahl der idealen Route. Strecken, auf denen wenig Straßenverkehr herrscht, sind besonders gut geeignet. Sollten sich Straßenabschnitte aber nicht vermeiden lassen, sollten Sie über eine alternative Transportmethode nachdenken. Nach der im Dezember 2016 in Kraft getretenen Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO), dürfen Kinder unter 8 Jahren neben dem Gehweg auch auf Radwegen fahren, Radfahr- oder Schutzstreifen auf der Fahrbahn sind von dieser Regelung jedoch ausgenommen. Für derartige Streckenabschnitte empfehlen sich beispielsweise Tandemstangen, ein Befestigungssystem, mit dem das Kinderfahrrad an das der Eltern angehängt werden kann. So wird die Sicherheit des Kindes gewahrt und es kann selbst entscheiden, ob es allein fährt oder mitgezogen wird.
Um schon im Vorfeld auf die Strecke vorbereitet zu sein, gibt der ADAC den Tipp, den Weg als Elternteil vor der Reise schon einmal auf eigene Faust zu erkunden. So können Sie sicherstellen, dass sich keine unangenehmen Überraschungen einschleichen und Sie die Strecke auch mit Ihren Kindern problemlos bewältigen können.
Fahrradtouren mit den Kleinsten
Für einen entspannten Ausflug mit den Kleinsten der Familie empfiehlt sich die Verwendung von Kinderanhängern. So behalten die Kinder alles im Blick und können zwischendurch ein Schläfchen halten. Trotzdem sollten Sie das Gewicht des Anhängers nicht unterschätzen und ihre eigene Kondition berücksichtigen. Selbst, wenn sie nicht direkt an der Fahrt beteiligt sind, sollten auch die Mitreisenden einen Helm tragen, um Verletzungen bei Stürzen vorzubeugen. Von Kindersitzen für das Erwachsenenrad ist auf langen Strecken abzusehen, da diese auf Dauer sowohl für den Sprössling als auch für Mama oder Papa schnell unbequem werden können.
Fahrrad-Check
Bevor Sie nun endgültig mit dem Ausflug starten, prüfen Sie alle Räder noch einmal auf Herz und Nieren. Der ADFC, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, rät dahingehend folgendes: Reinigen Sie die Räder und prüfen Sie diese anschließend auf Risse oder Verformungen. Ziehen Sie jegliche Schrauben, beispielsweise am Lenker, nach. Die Kraft einer Hand genügt. Befreien Sie die Kette mit einem Tuch vom groben Schmutz und fetten diese anschließend nach. Um zu sehen und gesehen zu werden, kontrollieren Sie die Scheinwerfer und Rücklichter der Räder Ihrer Familie. Zuguterletzt sollte auch das Auffüllen des Luftdruckes der Reifen nicht fehlen. Mehr Informationen zur richtigen Fahrradpflege erhalten Sie im Fahrrad-Check des ADFC.
Die passende Ausrüstung
Für eine sichere Fahrt:
• Fahrradpumpe und -werkzeug
• Fahrradschlösse
• Verbandszeug/Pflaster
• Fahrradhelme
• Flickzeug für lange Strecken
• Warnwesten für dunkle Abendstunden
• Sonnen- und Insektenschutzmittel
Für einen sorgenlosen Ausflug:
• Radtaschen für die Eltern
• Picknickdecke
• Proviant
• Trinkflaschen
• Bälle, Sandspielzeuge etc.
• Regenhose und -jacke
• Wechselkleidung
Ziele und Pausen
Etappenrouten sind am besten dazu geeignet, die Kinder für und während der Fahrt zu begeistern. Besonders attraktiv wird die Route mit interessanten Pausenmöglichkeiten zum Beispiel Spielplätzen oder einem Streichelzoo. Sie sollten aber auch eine in der Summe spannende Route wählen, beispielsweise entlang eines Baches, einer Blumenwiese oder durch die Industriekultur des Reviers. So wird der sportliche Ausflug zu einem Entdeckertrip für die ganze Familie.
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Vanessa Wobb
Author: Vanessa Wobb
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