Während einer geführten Fahrradtour den ländlichen Raum erkunden und dabei die moderne Landwirtschaft hautnah erleben: Diese Aspekte verbindet das von Dorstener Landwirten ins Leben gerufene Projekt „Tour de Buur“. Etwa zehn Unterstützer zählt das Team, unter ihnen ehemalige sowie aktive Landwirte, die die Besuchergruppen als Agrarscouts vor Ort begrüßen und auf eine vier- bis fünfstündige Fahrradtour mitnehmen, zu der zwei ausführliche Besichtigungen landwirtschaftlicher Betriebe gehören. Das Thema der Tour kann bei der Anmeldung von den Gästen selbst ausgewählt werden. Insgesamt acht unterschiedliche Themengebiete umfasst das Angebot von „Tour de Buur“. Nach Absprache sind auch individuelle Zusammenstellungen möglich. „Im Dorstener Norden leben und arbeiten circa 60 bäuerliche Familienbetriebe von und mit der Landwirtschaft, daraus ergibt sich eine enorme Vielfalt. So entstand dann die Idee, unser Tourenangebot nach Themen wie beispielsweise „Alles Milch“, „Alles Wurst“, „Alles Käse“, „Technik, die begeistert“ oder „Grüne Energie vom Bauernhof“ aufzuteilen“, erläutert Landwirt Bernd Lienemann, der auch Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Lembeck ist. Desweiteren sind Touren entlang geschützter Gewässer oder durch den Wald mit Hinblick auf die forstwirtschaftliche Nutzung ebenso möglich wie der Besuch einer Imkerei und Bio-Apfelplantage unter dem Motto „Von der Blüte bis zum Apfel“.„Durch Tour de Buur möchten wir gerade der städtischen Bevölkerung die Möglichkeit geben, die moderne Landwirtschaft hautnah kennenzulernen und mit den Landwirten vor Ort zu sprechen“, erklärt die Lembecker Landwirtin Regina Böckenhoff. Sie betont, dass es sich bei Tour de Buur um ein Angebot handelt, das alle Altersgruppen anspricht. So können jüngere Kinder durch zwei Landfrauen und ausgebildete Bewegungs- und Bauernhofpädagoginnen auf einem Bauernhof betreut werden und dort spielerisch alles rund um die Landwirtschaft erfahren, während die Eltern mit den Agrarscouts unterwegs sind.„So ein Projekt lässt sich natürlich nicht allein durch eine Gruppe motivierter Landwirte stemmen“, ergänzt der Rhader Landwirt Hubert Krampe. „Als Projektträger konnten wir den Landwirtschaftlichen Kreisverband Recklinghausen e.V. gewinnen. Eine wichtige Unterstützung finden wir auch durch das Landesförderungsprogramm VITAL.NRW, das genau diese Art von Projekten durch eine Anschubfinanzierung unterstützt.“Und was bedeutet „Buur“ eigentlich? „Wir haben ganz bewusst den plattdeutschen Begriff„Buur“ (Bauer) gewählt“, berichtet Hubert Krampe, auf dessen Initiative hin sich die Gruppezusammengefunden hat. „Mit ihm beschreiben wir in einem Wort, wer wir sind und woherwir kommen. Schließlich ist der plattdeutsche Dialekt in unseren Dörfern Rhade und Lembecknoch weit verbreitet.“
Weitere Infos: www.tour-de-buur.de
Bildnachweis: Maren Drießen