Im Internetzeitalter ist es eine wichtige Kompetenz, neben dem allgemeinen Textverständis, gerade digitale Quellen nach ihrer Glaubwürdigkeit beurteilen zu können. Die am Dienstag vorgestellte Pisa-Sonderauswertung zeichnet in dieser Hinsicht jedoch ein schlechtes Bild: 49 Prozent der 15-Jährigen können Fakten von Meinungen unterscheiden.
Dabei ist die reine Theorie den Schülern und Schülerinnen keine Unbekannte. Lediglich die praktische Umsetzung gelingt nicht. Um diese Schere zu schließen, sieht OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher die Schulen in der Verantwortung. Sie müssten diesem Phänomen eine besondere Aufmerksamkeit widmen und Strategien entwickeln, um einen besseren Umgang mit digitalen Informationen zu vermitteln. Nicht zuletzt, da die Hälfte der Befragten nach ihren eigenen Angaben nicht das Erkennen subjektiv gefärbter und voreingenommener Texte im Unterricht erlernt.
Mündige Leser machen mündige Bürger
Die Wichtigkeit dieser Kompetenz betont Bildungsministerin Anja Karliczek gegenüber des Kölner Stadt-Anzeigers: „Gerade in einer Demokratie sollte ein Ziel sein, die junge Generation in die Lage zu versetzen, Texte kritisch lesen und die Fakten darin erkennen zu können.“ Zwar wird im Zuge der Digitalisierung häufig von „digital Natives“ gesprochen, ohne entsprechenden Fähigkeitenerwerb wird es Kindern auch zukünftig schwer fallen, Fake News oder Meinungsbeiträge in den sozialen Netzwerken zu erkennen.
Inwiefern sich die verstärkte Nutzung digitaler Medien während der Pandemie – vor allem im Schulkontext – auf die Kompetenzen auswirkt, ist nicht geklärt. Die zugrundeliegenden Daten stammen aus der im Dezember 2019 veröffentlichten Pisa-Studie. Demnach könnten die Pandemiebedingungen einen positiven wie negativen Beitrag auf die Lernproblem behaftete Zeit leisten.
Weitere Infos unter www.oecd.org
Author: Vanessa Wobb
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