Eiskunstlauf-Weltstar Katarina Witt ist Markenbotschafterin von Disney On Ice. REVIERkind hat die zweifache Olympiagold-Siegerin getroffen und Ihr mal ein paar Fragen gestellt:
Was war Ihre Intention, als Botschafterin für die Disney on Ice-Shows aufzutreten?
Natürlich wird durch die Shows auch das Eiskunstlaufen ins Rampenlicht gerückt. Die Kinder wiederum kennen die Disney-Geschichten und lieben die Charaktere. Wenn die Figuren dann in der Show auftreten und auch noch Schlittschuhe anhaben, dann ist es eine schöne Kombination. Und ich erhoffe mir immer, dass Kinder dann denken „Ach, was für ein schöner Sport!“ und dann vielleicht selbst mit dem Eislaufen anfangen um irgendwann eine Eiskönigin zu werden.
Wie lange engagieren Sie sich jetzt schon für die Disney-Shows?
Ich bin jetzt schon im dritten Jahr dabei, weil es wirklich einfach schön ist. Es hat sich jedes Jahr gesteigert: Im ersten Jahr waren es drei Städte, dann sechs und 2018 werden es elf Städte werden.
Haben Sie in der Show schon mal selbst mitgewirkt?
Nein, gar nicht. Ich bin auch künstlerisch überhaupt nicht involviert. Das machen alles die künstlerischen Leiter. Disney on Ice gibt es ja schon sehr lange. Es ist wirklich toll, dass sie jetzt mit der Show wieder mehr nach Deutschland kommen und die bezaubernden Geschichten erzählen. Besonders schön ist zu sehen, dass die Kinder oft schon in Kostümen zu den Shows kommen.
Unter den kleinen Zuschauern befinden sich meistens viele Fans, die gerne einmal eine „Eisprinzessin“ oder ein „Eisprinz“ werden möchten. Haben Sie Tipps, wie sie ihrem Traum näher kommen können?
Einfach loslegen. Und die Eltern sollten sie unterstützen, aber dabei bitte keinen Druck ausüben. Ich glaube, das war auch so ein bisschen mein Geheimnis, als ich Leistungssportlerin wurde: Von zu Hause wurde kein Druck ausgeübt. Analysiert wurde schon genug mit der Trainerin. Daheim wurde Kraft gesammelt für den nächsten Trainingstag.
Vermissen Sie die Zeit als aktive Sportlerin?
Nein, ich vermisse das überhaupt nicht. Aber das hängt wohl mit dem Lauf der Zeit zusammen: Wenn Du jung bist, bist Du zum Glück viel draufgängerischer, bist extrem belastungsfähig und machst Dir über viele Dinge gar keinen Kopf. Später macht man sich leider zu viele Gedanken übers Scheitern. Ich bin stolz auf alles, auf das ich zurückblicken kann, bin aber auch froh, dass es hinter mir liegt, denn ich weiß, dieser Form von unglaublichem Druck ist man in jüngerem Alter viel besser gewachsen. Das hat die Natur schon irgendwie richtig eingerichtet.
Was war Ihr schönster Moment in Ihrer Karriere?
Das sind natürlich schon die Siege. Mein Medaillenspiegel ist nach wie vor international einmalig und ich bin schon sehr stolz auf die zwei Olympia-, vier Welt-, sechs Europa- und acht Nationale Titel. Denn teilweise gab es im Training Stagnationen und ich habe mich trotzdem durchgekämpft. Auch heute gibt es noch Situationen, in denen ich mich wirklich durchbeißen muss und da habe ich einfach mitgenommen, was mich an dieser Stelle der Sport gelehrt hat. Dass man nicht schnell aufgibt, sich bei bestimmten Situationen auf den Moment konzentrieren muss – das sind Dinge, die bleiben einfach. Einer der schönsten Momente war aber auf jeden Fall auch im Jahr 1994 in Lillehammer (bei den Olympischen Spielen, Anm. d. Red.), weil da endlich auch meine Eltern live dabei sein konnten. Früher fand ich es gar nicht schlimm, aber im Nachhinein wird einem bewusst, dass sie zu oft diese großen Augenblicke nicht mit mir teilen konnten, obwohl sie ihr Leben ja an mein sportliches Leben angepasst haben und sicherlich auch auf ganz viel verzichten mussten.
Bildnachweis: Gunnar Gelller