Jani und Freddy beschäftigen sich seit einigen Jahren mit den Themen Nachhaltigkeit und Minimalismus im Familienleben. Um ihre Erfahrungen, Tipps & Tricks zu teilen und gleichzeitig zu zeigen, wie leicht und wichtig ein nachhaltiger Lebensstil auch im Familienleben ist, haben sie gruenesfamilienleben.de ins Leben gerufen. Dort schreiben sie ausführlich über nachhaltige Themen und inspirieren mit vegetarischen Rezepten. In diesem Gastbeitrag zeigen sie Ihnen, wie ein Einstieg in ein nachhaltigeres Familienleben gelingen kann.
Der Einstieg in ein nachhaltigeres Familienleben ist gar nicht so schwer, wie du dir das vielleicht vorstellst. In diesem Beitrag möchten wir dir zeigen, wie du mit ein paar Umstellung deinen Müll reduzieren und in ein nachhaltigeres Familienleben starten kannst.
Der Anfang
Führe den Dialog auf Augenhöhe
Veränderungen brauchen Zeit. Mal klappen sie gut, mal gibt es Rückschritte, mal geht es schnell voran. Es ist wichtig, dass in der Familie niemand jemandem etwas vorschreibt. Zwang wirkt sich negativ aus und wird zu Widerstand führen. Veränderungen müssen von innen kommen, nur dann sind sie auch nachhaltig und langfristig. Sprecht in der Familie offen über eure Ideen, Wünsche und Vorstellungen und bezieht auch die Ansichten des Kindes mit ein. Du wirst vielleicht erstaunt sein, welche Sichtweisen, Gedankengänge und Perspektiven dein Kind hat. Sie können oftmals sehr bereichernd sein. Achte aber darauf, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht euren ganzen Alltag bestimmt, da es sonst schnell nerven kann.
Du bist ein Vorbild
Bist du dir im Klaren darüber, welche Werte du vertrittst und was dir wichtig ist? Was deinem Kind und deiner Familie wichtig ist? Geht darüber ins Gespräch, geht in die Kontroversen und findet euren Weg. Nur wenn jeder weiß, was einem wichtig ist, kann man entsprechend leben und handeln.
Langfristige Veränderungen können nur erfolgen, wenn jemand Wissen besitzt, von seinem Vorhaben überzeugt ist und diese Einstellung lebt. Diese damit einhergehenden Werte gibst du automatisch an dein Kind weiter. Du bist das Vorbild deiner Kinder und sie werden dich früher oder später nachahmen und deine Verhaltensweisen übernehmen.
Geht gemeinsam auf Entdeckungstour
Es macht sehr viel Spaß, Dinge neu zu entdecken und gemeinsam zu hinterfragen. Schaut gemeinsam Dokumentationen an, lest gemeinsam Bücher und diskutiert. Mögliche Themen können Natur, Tierschutz, Plastik und Konsum sein.
Geht zusammen raus auf Entdeckungstour in die Natur, um das Gelesene und Gesehene näher zu bringen. Erkundet Wälder, geht spazieren, fahrt Fahrrad und genießt das Leben draußen.
Es kann und muss nicht alles immer sofort gut klappen
Sei gnädig mit dir, aber auch mit deinen Familienmitgliedern. Nur weil du (oder ein anderes Familienmitglied) etwas toll findest und es sofort umsetzen möchtest, müssen die anderen Familienmitglieder nicht gleich mitziehen. Veränderungen sind individuell und manchmal gehst du auch erst alleine den Schritt. Vielleicht ziehen andere mit, vielleicht auch nicht. Es kann zu Diskussionen und unterschiedlichen Meinungen kommen, aber das ist vollkommen normal und in Ordnung. Veränderungsprozesse brauchen Zeit. Gib sie dir und deinen Familienmitgliedern.
Tipps für weniger Müll im Haushalt
Und nach der ganzen Theorie haben wir hier noch ein paar Tipps, die du schnell umsetzen kannst. Doch bei aller Liebe und Verständnis für Tatendrang bei Veränderungen, möchten wir dir noch etwas mit auf den Weg geben: Brauche deine vorhandenen Produkte auf! Wirf gute und nutzbare Produkte nicht einfach weg, denn das ist alles andere als nachhaltig. Wenn du nichts mehr mit ihnen anfangen kannst, du sie gar nicht nutzt und sie verstaubt in der Ecke stehen, dann verschenke deine Gegenstände oder verkaufe sie auf dem Flohmarkt. Wichtig ist, dass du sie im Kreislauf lässt. Vielleicht machst du jemanden anderes damit auch noch sehr glücklich?
Küche & im Haushalt
Du kannst folgende Haushaltsgegenstände in der Küche gut ersetzen:
- Spülbürste aus Holz oder waschbare Baumwolltücher statt Spültücher aus Mikrofasern und Schwämme
- Trockentücher aus Baumwolle statt Küchentücher zum Wegwerfen
- Bienenwachstücher oder Dosen aus Metall statt Alufolie/Frischhaltefolie
- Edelstahldosen statt Plastikdosen
- Holzbrett statt Plastikbrett
- Glas- und Edelstahlfalschen statt Plastikflaschen
- natürliche Spülmittel statt chemische Spülmittel
- Stofftaschentücher statt Wegwerftaschentücher
- Stoffbeutel statt Plastikbeutel bzw. Brottüten
- Stoffbeutel oder altes Glas, um Lebensmittel einzufrieren
- Sturmwäscheklammern aus Holz statt Wäscheklammern aus Plastik
- Natron und Zitronensäure zum Reinigen nutzen statt chemischer Reinigungsmittel
- Leitungswasser statt gekauftem Wasser in Plastikfalschen; nutze ggf. einen Kohlensäuresprudler
- Kaufe Gewürze und Lebensmittel im Glas – idealerweise im Mehrwegsystem, verwende Einweggläser weiter
- Kaufe losen Kaffee. Die Filter kann man wunderbar kompostieren und Kaffeesatz vielseitig einsetzen. Wenn du eine neue Kaffeemaschine benötigst, kannst du dich mal mit dem Thema „Kaffeeaufbrühen per Hand“ befassen.
- Koche Lebensmittel ein oder friere sie ein statt sie wegzuwerfen.
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Badezimmer
Auch im Badezimmer lässt sich der Müll sehr leicht reduzieren, wenn du bestimmte Produkte ersetzt:
- feste Haarseife/festes Shampoo und Seife statt Duschgel und Shampoo in Plastikflaschen
- Rasier aus Edelstahl statt Plastikrasierer
- Bambuszahnbürsten statt Plastikzahnbürsten
- WC-Tabs selber machen oder statt kaufen
- Abschminkpads aus Baumwolle statt Wattepads
- Menstruationstassen und Stoffbinden statt Tampons und Wegwerfbinden
- Mache Badezusätze, Körperpflegeprodukte und Deocreme selbst
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Feiern und festliche Anlässe
Wenn du an festlichen Anlässen oder Feiern auf herkömmliche Produkte nicht verzichten magst, dann nutze nachhaltigere Alternativen:
- Edelstahlstrohhalme statt Plastikstrohhalme
- Stoffservietten statt Papierservietten
- Stoffbeutel statt Plastiktüten
- Gläser und wiederverwertbare Becher statt Wegwerfbecher
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Unterwegs
Unterwegs nachhaltiger zu agieren, ist mit etwas Aufwand verbunden, aber kinderleicht:
- Nimm dir selbst Essen und Getränke mit.
- Bereite dir die Speisen, wenn möglich, vorher selbst zu.
- Transportiere sie in Metalldosen oder Einmachgläsern aus Glas.
- Für die Getränke eignen sich super Glas- und Metallflaschen.
Leerzeile
Das sind erste – sehr wirkungsvolle – Schritte, mit denen du in ein nachhaltigeres Leben starten kannst. Auf deiner Reise in ein nachhaltigeres Leben werden sich immer mehr Wege auftun und Türen öffnen. Es macht sehr viel Spaß und Freude, diesen Weg zu gehen.
Author: Vanessa Wobb
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