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SPORTteens: Parkour für Teens

Eine Sportart, die ein hohes Maß an Konzentration, Geschicklichkeit, Ausdauer und Kreativität verlangt, um Hindernisse augenscheinlich schwebend zu überwinden – das ist Parkour.
Der Ursprung des Parkour-Sports liegt in der „Méthode Naturelle“, einer Trainingsmethode, die der Franzose Georges Hérbert Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Diese „natürliche Methode“ sollte den Menschen körperlich, geistig und moralisch dazu ausbilden, sich auch in schwer durchdringlichem Gelände schnell und sicher zu bewegen.

Ein Sport wurde dann in den frühen achtziger Jahren daraus, als David Belle, Begründer des Parkour, die „Methode naturelle“ in die Großstadt übertrug. Von seinem Vater Raymond Belle wurde er als Kind in den Wäldern Nordfrankreichs in dieser besonderen Form des Trainings ausgebildet. Als er in den Achtzigern in einen Pariser Vorort zog, verlegte er den Gedanken, Hindernisse nicht zu umgehen, sondern durch reine Körperkraft zu überwinden, in die Großstadt. Belle und seine Freunde entwickelten aus ihren Verfolgungsjagden über Treppen und Bänke einen Sport, der immer schwierigere Hindernisse, wie zum Beispiel Mauern oder ganze Häuser umfasste. 1997 gründete David Belle dann gemeinsam mit weiteren Jugendlichen die Parkour-Gruppe Yamakasi. Mitglieder der Gruppe traten in vielen Filmen – wie im James-Bond-Film Casino Royal – und Werbespots auf und sorgten damit für eine schnelle weltweite Verbreitung des Sports.
Für einige wirkt Parkour oft wild und auch ein wenig gefährlich. Im Parkour geht es jedoch nicht um große, wilde, gefährliche Sprünge. Vielmehr stehen hier Effizienz, Kontrolle und Koordination der Bewegung im Vordergrund. Es werden nur die Möglichkeiten des eigenen Körpers ausgeschöpft, diese Sportart trainiert daher besonders das eigene Körpergefühl und schärft den Blick für die Umgebung.
Parkour besteht sowohl aus dem körperlichen als auch aus einem mentalen Training. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem eigenen Körper, mit Ängsten, mit der Umgebung, eine gute Selbsteinschätzung, jede Menge Respekt und Verantwortung spielen bei dieser Sportart eine durchaus große Rolle.
Aber ist Parkour denn jetzt wirklich so gefährlich, wie es aussieht? Eine Grundregel für Traceure – so nennen sich die Parkour-Läufer selbst – lautet: Jeder macht nur das, was er sicher kann, ohne Schaden zu nehmen. Die Sportler legen größten Wert auf absolute Kontrolle ihrer Bewegungen, auf Sicherheit und Gesundheitsschutz. Was in Videos so spektakulär aussieht, setzt natürlich jahrelanges intensives Training voraus. Zu den wichtigsten Trainingsinhalten gehören dementsprechend sorgfältige Landetechniken, die die Gelenkbelastungen minimieren und das Antrainieren einer richtigen Selbsteinschätzung, um die eigenen Grenzen kennenzulernen und damit Verletzungen auszuschließen. Zudem ist Parkour, nicht wie viele andere Sportarten, kein Wettkampfsport und Wettbewerbe führen ja bekanntlich schnell dazu, unnötige Risiken einzugehen. Bei Parkour erhalten die Sportler eine Selbsteinschätzung und eine körperliche Fitness, die sogar zum Schutz vor Verletzungen im Alltag werden kann, sowie eine erhebliche Portion Selbstvertrauen und Selbstständigkeit.
Zudem gibt es so gut wie keine Einstiegshürden. Alles, was zunächst benötigt wird, sind ein paar Turnschuhe und lockere Kleidung. Die Schuhe sollten gedämpft sein und guten Halt am Boden bieten. Ab welchem Alter Parkour betrieben werden sollte, kann so pauschal nicht gesagt werden, denn effiziente Bewegungen können natürlich grundsätzlich in jedem Alter trainiert werden. Während der Wachstumsphase sollten aber Krafttraining und höhere Sprünge nicht übertrieben trainiert werden. Die meisten Workshops werden ab 12 Jahren angeboten, aber auch für jüngere Menschen ab 6 Jahren gibt es schon altersgerechte Workshops. Grundsätzlich findet Parkour draußen statt. Es wird aber auch in Sporthallen trainiert – hier schützen große Matten vor Verletzungen, wenn Techniken geübt werden und zu Beginn einfach noch der Mut fehlt.
Also, liebe Eltern, keine Angst: Parkour ist bei weitem nicht so gefährlich, wie es vielleicht im ersten Augenblick scheint und gibt Ihren Kindern dazu noch neben körperlicher Fitness jede Menge mentale Stärke mit auf den Weg!

#deineseite:
Teilnahme an Treffen mit erfahrenen Traceuren z.B. in Schnupperkursen oder bei einem Workshop lässt euch die Philosophie und die Herangehensweise an Parkour oftmals leichter erlernen. Spots – Plätze und Orte, die gute Bedingungen für Parkour-Läufe und -Übungen bieten – und Parkour-Workshops in der Nähe findet ihr im Internet. Schaut doch zum Beispiel mal unter
openspace.ruhr oder unter urbantracer.de und informiert euch über Schnupperangebote und Trainingszeiten. 

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