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Surfen im Internet – aber sicher!

Bildnachweis: ©Kirill Grekov– Fotolia.com

Kinder kommen immer früher in Kontakt mit Kindertablets, Smartphones oder dem eigenen Computer. Spätestens jetzt stellt sich vielen Eltern die Frage nach der Internetsicherheit. Wie schütze ich mein Kind vor jugend­gefährdenden Inhalten im Internet? Wie lange sollte ich meinem Kind beim Surfen über die Schulter schauen? Vielen Eltern fällt die Beantwortung dieser Fragen schwer. Vor allem, weil die Kinder im Umgang mit Computer, Smartphone, Sozialen Netzwerken und Co. meist fitter sind als die Erziehungsberechtigten.

Eine große Hilfe stellen dabei technische Maßnahmen dar, die das Surfen im Netz für Kinder einschränken. REVIERkind hat dazu mit Daniel Ratsch vom Computerservice Ratsch in Herne gesprochen.

Drei Fragen an den Experten

Herr Ratsch, welche technischen Möglichkeiten gibt es, um die Internetnutzung von Kindern einzuschränken?

Viele Eltern wollen ihre Kinder in erster Li­nie vor ungeeigneten Inhalten im Internet schützen. Dabei helfen Filter, die das Auf­rufen von bestimmten Internetseiten blocken oder festgelegte Schlüsselbegriffe sperren. Diese Filter lassen sich entweder direkt im Betriebssystem des Computers einrichten oder über eine FRITZ!Box, wenn vor­handen. Auch gute Virenprogramme bieten solche Filtermöglich­keiten. Darüberhinaus lässt sich mithilfe des Routers auch eine Begrenzung der Internetzeit vornehmen. Das Internet ist dann bei­spielsweise nur zu bestimmten Uhrzeiten oder nur für eine zuvor festgelegte Dauer verfügbar.

Müssen die Eltern dann zum Wohl der Kinder auf uneingeschränktes In­ternet verzichten?

Nein, natürlich können die Eltern das Internet ohne Eingrenzung nut­zen. Die Einstellungen am Router können für jedes Gerät separat vor­genommen werden. Teilen sich die Eltern einen Computer mit dem Kind, bietet sich die Einrichtung eines Familienbenutzerkontos an. Nur in diesem Konto werden dann sämtliche Filter und Nutzungsbeschrän­kungen wirksam. Auch das Herunterladen von Dateien oder die Installation von Programmen kann diesem Konto untersagt werden. Die Eltern benutzen dann ein separates passwortgeschütztes Konto, mit dem sie ganz normal im Internet surfen können.

Viele Kinder besitzen heutzutage schon früh internetfähige Handys. Gibt es auch für das Smartphone spezielle Kindermodi, die die Nutzung des Internets einschränken?

Ja, auch auf vielen Smartphones gibt es solche Filterprogramme, die jedoch oft unausgereift sind. Über den Router zuhause lässt sich aber auch die Internetnutzung über das Smartphone reglementieren. So­bald das Kind allerdings das WLAN am Handy abschaltet und über das Mobilfunknetz ins Internet geht, greifen diese Einschränkungen nicht mehr. Bei vielen Familien hat es sich deshalb bewährt, dass das Smart­phone – insbesondere abends – ab einer zuvor vereinbarten Uhrzeit abgeschaltet z.B. auf dem Tisch im Wohnzimmer liegt.

Weitere Infos zu Antivirenprogrammen finden Sie unter www.netzsieger.de/k/antivirus

Medienkompetenzen erarbeiten und Aufklären

Sicherlich können die Eltern mit Ergreifen dieser technischen Maßnah­men ihre Kinder sorgenfreier im Internet surfen lassen – einen garantier­ten Schutz vor schädlichen Inhalten bieten sie jedoch nicht. Es ist des­halb noch immer Aufklärung und Vermittlung von Medienkompetenz durch die Eltern nötig. Dabei helfen Initiativen wie „SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht“ vom Bundesfamilienministerium oder die EU-Initiative „klicksafe“. Die Internetseiten der Initiativen bieten mit Pä­dagogen ausgearbeitete Konzepte zur altersgerechten Mediennutzung für jedes Alter und umfangreiches Material in Form von Checklisten, Merkblättern und Broschüren rund um das Thema Internetsicherheit und Medienkompetenz. Außerdem finden Eltern hier Listen mit kinder­sicheren Seiten und Suchmaschinen und Kontakt zu Beratungsstellen.

Eltern sollten das Internet zusammen mit ihren Kindern erforschen, denn verstehen ist besser als verbieten. Das Internet wird aus dem Leben der zukünftigen Generationen nicht mehr wegzudenken sein und mit Unterstützung der Eltern wird das „Wunderland World-Wide-Web“ für Kinder zu einem Terrain, indem sie sich sicher und angstfrei bewegen können.

Weitere Infos: www.schau-hin.info und www.klicksafe.de

Text und Interview: Bettina Fischer

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