Unterscheidungsmerkmale Uni und FH
In Deutschland gibt es über 400 Hochschulen, 68 davon liegen in Nordrhein-Westfalen – die beiden größten Universitäten im Ruhrgebiet sind die Ruhr-Universität Bochum (Foto) und die Uni Duisburg-Essen. Der größte Teil der Hochschulen wird vom Staat finanziert und befindet sich daher in staatlicher Trägerschaft. Es gibt allerdings auch Hochschulen, die von der protestantischen oder katholischen Kirche betrieben werden sowie private Hochschulen, die staatlich anerkannt sind.
In Nordrhein-Westfalen bieten 68 öffentlich-rechtliche Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, staatliche Kunst- und Musikhochschulen, private, kirchliche und Verwaltungshochschulen Studierenden die Möglichkeit einer exzellenten Ausbildung. Die Hochschulen in Deutschland werden meist in zwei Hochschularten unterteilt: Fachhochschulen (auch Hochschulen für angewandte Wissenschaften genannt) und Universitäten.
Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen Universitäten und Fachhochschulen lassen sich in die Kategorien Abschluss, Studienangebot, Studiengänge, Ausrichtung, Studiengangausgestaltung, Größe, Zugangsvoraussetzungen und die wissenschaftliche Karriere unterteilen.
Abschluss
Der Abschluss an Universitäten und Fachhochschulen ist identisch und auch gleichwertig. Studierende können an beiden Hochschul[1]formen einen Bachelor- und Masterabschluss mit unterschiedlichen Schwerpunkten absolvieren. Auch ein Wechsel zwischen den beiden Hochschulformen ist möglich.
Studienangebot
An Universitäten gibt es ein breites und vielfältiges Studienangebot – von Amerikanistik bis Zahnmedizin sind viele Fachbereiche und Studiengänge vertreten. Fachhochschulen haben meist ein kleines und spezifisches Studienangebot und beschränken sich auf eine bestimmte Auswahl an Fachgebieten.
Studiengänge
Einige Studiengänge können ausschließlich an Universitäten studiert werden, wie etwa Jura, Medizin oder Geisteswissenschaften. Studiengänge im Bereich Sozial-, Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften sind häufig auch an Fachhochschulen zu finden.
Studiengangausgestaltung
Mit dem Studium an der Universität ist in der Regel eine hohe Wahlmöglichkeit an Kursen für den Stundenplan verbunden. Selbstverständlich gibt es auch Pflichtveranstaltungen, die belegt werden müssen, allerdings gibt es meist von Beginn an eine große Auswahl an Kursen, die frei wählbar sind. An Fachhochschulen hat man vor allen Dingen in den ersten Semestern einen festen Stundenplan und kann im weiteren Verlauf des Studiums aus verschiedenen Wahlmöglichkeiten eine Individualisierung der Ausrichtung des Studiums vornehmen.
Ausrichtung
Universitäten richten das Studium eher wissenschaftlich und forschungsorientiert aus, wohingegen Fachhochschulen ein praxis- und anwendungsorientiertes Studium anbieten.
Größe
Universitäten sind große Hochschulen mit einer Studierendenzahl bis zu 50.000 Studierenden. Fachhochschulen hingegen haben eine geringere Studierendenzahl von bis zu 10.000 Studierenden. Die Anzahl der Studierenden in den einzelnen Studiengängen ist jedoch häufig sehr unterschiedlich. An jeder Hochschule gibt es Studiengänge, die eine größere Kohorte an Studierenden in einem Jahrgang haben und jene, bei denen es nur eine geringe Anzahl an Studierenden gibt.
Zugangsvoraussetzungen
Für den Zugang an einer Universität ist in der Regel die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) notwendige Voraussetzung. An einer Fachhochschule ist die Mindestanforderung die Fachhochschulreife (Fachabitur). Sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen kann mit einer beruflichen Qualifikation ein Studium begonnen werden.
Wissenschaftliche Karriere
Eine Promotion ist an Universitäten ohne weiteres möglich, an einer Fachhochschule nur mit Einschränkungen.
Quelle: studiTrainees „Studienstrukturen und –Inhalte“/ Präsentation zur Allgemeinen Studienorientierung der Hochschule Hamm-Lippstadt
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